Unter dem Titel „Zukunft der Justiz – Justiz der Zukunft“ trafen sich erstmalig rund 160 junge Richterinnen und Richter zu einem bundesweiten Austausch mit Gerichtsleitungen der obersten Zivil- und Strafgerichte. Zu der zweitägigen Veranstaltung am Montag und Dienstag dieser Woche hatten die vier Oberlandesgerichte Braunschweig, Celle, Hamm und Koblenz in die Justizakademie des Landes Nordrhein-Westfalen nach Recklinghausen eingeladen. Minister der Justiz (NW) Dr. Benjamin Limbach überbrachte am Montag persönlich seinen Dank für das Engagement an die jungen Kolleginnen und Kollegen aus dem ganzen Bundesgebiet.

Es ging insbesondere darum, Vorstellungen, Ideen und Anregungen für eine effiziente, digitale und moderne Arbeitswelt in der Justiz auszutauschen. In Workshops konnten die Richterinnen und Richter sich aktiv in die Gestaltung von Ideen und Veränderungsprozessen für die Justiz der Zukunft zu folgenden Themen einbringen:

  • Dein Ticket in die Zukunft – Triff Dein Alter Ego 2040
  • Digitale Gerichtswelten für digitalnatives@Justiz
  • (R)evolution der Justizrepräsentation – Zwischen Tradition und Tiktok
  • Quality meets Efficiency – Moderne Methoden zur Bewältigung der Informationsflut

Ergebnisse haben bundesweiten Einfluss auf Justiz

Die Präsidentinnen und Präsidenten der gastgebenden Oberlandesgerichte Wolfgang Scheibel (Braunschweig), Stefanie Otte (Celle), Gudrun Schäpers (Hamm) und Thomas Henrichs (Koblenz) stellten sich stellvertretend für alle Gerichtsleitungen der Diskussion mit den jungen Kolleginnen und Kollegen. Dabei waren sie sich einig, dass die Resultate von hoher Bedeutung für die Weiterentwicklung der Justiz seien. Auch Präsidentin des Hanseatischen Oberlandesgerichts Bremen Ann-Marie Wolff, Präsident des Oberlandesgerichts Rostock Kai-Uwe Theede, Präsident des Oberlandesgerichts Zweibrücken Bernhard Thurn und Vertreter der Oberlandesgerichte Stuttgart, Schleswig-Holstein und München sowie des Kammergerichts bereicherten die Veranstaltung.

Präsidentin des Oberlandesgerichts Hamm Gudrun Schäpers betonte: „Die jungen Kolleginnen und Kollegen sind die Zukunft der Justiz. Unsere Aufgabe als Präsidentinnen und Präsidenten ist es, bestmögliche Rahmenbedingungen für die Justiz zu organisieren. Deshalb möchten wir wissen, was sie zu sagen haben. Ich bin beeindruckt von dem weitsichtigen Blick und der Einstellung unserer Proberichterinnen und Proberichter!“

Als Ergebnisse aus den Zukunftsworkshops präsentierten die jungen Richterinnen und Richter Forderungen zur Schaffung einer bundesweiten Plattform zum Wissensmanagement in der Justiz und eines neuen, einheitlichen Ansatzes zur umfassenden Digitalisierung. Sie präsentierten die Vision einer Justiz, die in 2040 die Diversität der Gesellschaft abbildet. Die Richterinnen und Richter stellten fest, dass die Justiz soziale Medien in der Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern nutzen muss, um den Kontakt zu diesen nicht zu verlieren.

Die zentralen Ergebnisse werden auf der kommenden Jahrestagung der Präsidentinnen und Präsidenten der Oberlandesgerichte, des Kammergerichts, des Bayerischen Obersten Landesgerichts und des Bundesgerichtshofs vom 6. bis 8. Mai 2024 in München vorgestellt. 

Minister der Justiz Dr. Benjamin Limbach dankte den jungen Kolleginnen und Kollegen persönlich für ihr Engagement und betonte: „Dieser Austausch wird maßgeblich dazu beitragen, wichtige Perspektiven für die Weiterentwicklung der Justiz zu schaffen.“

Zum Ende der Veranstaltung erhielten alle Richterinnen und Richter ein persönliches Dankschreiben von den organisierenden Präsidentinnen und Präsidenten für ihre engagierte Teilnahme und die aktive Mitgestaltung dieses erstmaligen bundesweiten Austauschs.

(c) OLG Hamm, 30.04.2024

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