Vor etwa vier Wochen hat am Internationalen Seegerichtshof in Hamburg die 15. Summer Academy der Internationalen Stiftung für Seerecht begonnen. In dem Kurs teilen Richter:innen des Seegerichtshofs und weitere Fachleute ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit dem internationalen Nachwuchs. Ein Höhepunkt war der Senatsempfang im Rathaus am heutigen Freitag.

Justizsenatorin Anna Gallina: „Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, die Beendigung der Schwarzmeer-Getreideinitiative durch Russland oder der Kampf gegen den steigenden Meeresspiegel zeigen, dass das Seerecht in vielen Konflikten und Herausforderungen eine wichtige Rolle spielt. Ich freue mich, dass unsere Stadt viel Expertise in diesem Rechtsgebiet beheimatet. Hamburg ist stolz darauf, Sitz des Internationalen Seegerichtshofs und Sitz der Internationalen Stiftung für Seerecht zu sein. Die jährlich stattfindende Summer Academy fördert Diskussionen und das Lernen und bietet Menschen aus aller Welt die Möglichkeit, zusammenzuwachsen und so die Standpunkte des anderen besser zu verstehen.“

Die geschäftsführende Kanzlerin des Internationalen Seegerichtshof, Ximena Hinrichs Oyarce: „Die Summer Academy bietet eine einzigartige Kombination aus internationalem Seerecht und Seerecht und zeichnet sich immer wieder durch die Qualität der Dozenten, die Vielfalt der behandelten Themen und natürlich durch die Begeisterung und das Engagement der Teilnehmer aus.“

Die Vorsitzende der Stiftung für Seerecht Prof. Dr. Nele Matz-Lück: „Die jüngsten Entwicklungen zum verbesserten Schutz der marinen biologischen Vielfalt, die Bemühungen um ein Abkommen gegen Plastikverschmutzung, die unterschiedlichen Positionen zum Tiefseebergbau und die wirtschaftliche Bedeutung des Warentransports per Schiff verdeutlichen die wichtige Rolle des internationalen Seerechts und Seehandelsrechts. Wissen darüber von Hamburg aus dank der Expertise unserer Dozent:innen in alle Welt zu verbreiten, erfüllt uns jedes Jahr mit Stolz und Freude.“

In diesem Jahr wurden in Hamburg insgesamt 38 Teilnehmende aus 23 Staaten begrüßt, davon sechs Teilnehmende, die das ITLOS / Nippon Foundation Training Programme 2023/2024 absolvieren und unter anderem auch an der Summer Academy der Stiftung teilnahmen. Die Vorlesungen wurden von einer Vielzahl international anerkannter Expertinnen und Experten gehalten, die zum Teil bereits seit der ersten Summer Academy 2007 als Dozierende dabei sind.

Hintergrund Internationale Stiftung für Seerecht

Die Internationale Stiftung für Seerecht wurde im Dezember 2003 von Hamburger Unternehmen und Privatleuten mit Unterstützung des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg gegründet. Hauptprojekt der Stiftung ist die jährliche Summer Academy, deren Ziel es ist, jüngere Nachwuchskräfte aus Wissenschaft, Verwaltung und maritimer Wirtschaft weiterzubilden. Seit dem Start in 2007 konnte die Stiftung insgesamt 487 Teilnehmer:innen aus 133 Nationen in Hamburg begrüßen. Die Summer Academy 2023 findet vom 31. Juli bis zum 25. August statt.

Hintergrund Internationaler Seegerichtshof

Der Internationale Seegerichtshof ist ein unabhängiges Gericht, das im Rahmen des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen gegründet wurde. Die 21 internationalen Richter:innen des ISGHs haben seit 1996 in zahlreichen seerechtlichen Streitfällen Entscheidungen getroffen. Dabei ging es um ein breites Spektrum von Rechtsfragen, zum Beispiel die Abgrenzung von Meeresgebieten, die Schifffahrt, die Erhaltung und Bewirtschaftung der lebenden Ressourcen des Meeres sowie den Schutz und die Erhaltung der Meeresumwelt und die Umwelt- und Haftungsstandards bei Aktivitäten auf dem Meeresboden.

(c) Behörde für Justiz und Verbraucherschutz Hamburg, 25.08.2023

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