In einer Feierstunde im Bayerischen Landessozialgericht München wurde heute der neu errichtete Multifunktionssaal eingeweiht. Zur Ehrung der Verdienste des bayerischen Rechtswissenschaftlers Professor Dr. Robert Piloty wurde der Saal nach ihm benannt.In Vertretung von Frau Sozialministerin Ulrike Scharf betonte Frau Ministerialdirigentin Birgit Barthelmäs: „Das Herzstück eines gut funktionierenden Sozialstaats ist die Sozialgerichtsbarkeit. Sie sorgt für Rechtsfrieden und nimmt die Sorgen und Nöte der Bürgerinnen und Bürger ernst. Dafür braucht es nicht nur juristisches Fachwissen, Menschenkenntnis und Fingerspitzengefühl, sondern auch die passenden technischen Rahmenbedingungen. Der neue Robert-Piloty-Saal bietet genau das, was die bayerische Sozialgerichtsbarkeit an technischer Ausstattung benötigt. Als Namenspatron hätte man kaum eine bessere Wahl als Robert Piloty treffen können: Er war nicht nur ein exzellenter Jurist, sondern auch ein überzeugter Demokrat und sozial besonders engagiert!“Der Präsident des Bayerischen Landessozialgerichts, Günther Kolbe, übergab den Raum seiner neuen Bestimmung. Er ist mit neuester Medientechnik ausgestattet und bietet Raum für Schulungen, Vorträge sowie interne Veranstaltungen. Der großzügige Saal liegt an zentraler Stelle des Gebäudes und kann über den Innenhof sowie barrierefrei über den Bereich der Sitzungssäle erreicht werden.Die Richterin am Bundessozialgericht Frau Honorarprofessorin Dr. Anne Körner würdigte in einem Vortrag das Lebenswerk Pilotys, insbesondere im Bereich des Sozialrechts. Piloty hat sich schon zu Beginn seiner wissenschaftlichen Laufbahn intensiv mit dem Versicherungsrecht beschäftigt. 1914 gehörte er dem deutschen Komitee für internationale Sozialversicherung in Paris an. In seiner Habilitation setzte er sich mit dem Recht der Unfallversicherung auseinander. Daraus ging ein dreibändiges Werk über „Das Reichsunfallversicherungsrecht, dessen Entstehungsgeschichte und System“ hervor. Weiteren Einblick in die Biografie Pilotys gab Dr. Bernhard Grau, Direktor am Bayerischen Hauptstaatsarchiv. Peter Butz, Baudirektor am Bauamt München, erläuterte die Planung und Umsetzung des Robert-Piloty-Saals.Das Gebäude des Bayerischen Landesozialgerichts wurde ursprünglich als Wohngebäude in der Ludwigstraße 15, 17 und 19 in den Jahren 1830, 1829 und 1836 nach Fassadenplänen von Leo von Klenze von Joseph Höchl erbaut und 1979 vom Landbauamt München umgebaut. Die symmetrische palastartige Baugruppe mit Nr. 17 als betontem Mittelteil wird als Baudenkmal in der Denkmalliste geführt. Mit dem neuen Robert-Piloty-Saal konnte Bestandsfläche aktiviert werden und Raum für vielfältige Nutzungen der Begegnung und Weiterentwicklung geschaffen werden. Quelle: Landessozialgericht Bayern, Pressemitteilung vom 23. Juni 2022 Beitrags-Navigation OLG Düsseldorf: Urteil in dem Staatsschutzverfahren in Zusammenhang mit Spendensammlungen für die LTTE VG Hannover: AfD hat Anspruch auf Überlassung der Niedersachsen- oder der Eilenriedehalle im HCC zur Abhaltung/Fortsetzung ihres Landesparteitags