39.000 Quadratmeter Nutzfläche, Platz für 1.300 Beschäftigte und 54 Sitzungssäle: Am Münchner Leonrodplatz entsteht derzeit das neue Strafjustizzentrum, die größte im Bau befindliche Hochbaumaßnahme des Freistaats Bayern. Auf einer Fläche von mehr als drei Fußballfeldern sollen in Zukunft sechs Gerichte und Justizbehörden zentral unter einem Dach zusammengeführt werden. Der Spatenstich war im November 2015. Die Umzüge sollen schrittweise 2024 erfolgen. Die Kosten für den Neubau liegen bei voraussichtlich rund 340 Millionen Euro. Bei einer Baufeier haben Bayerns Bauminister Christian Bernreiter und Justizminister Georg Eisenreich heute den beteiligten Planern und Handwerkern gedankt.
„Das Strafjustizzentrum ist zurzeit unsere größte Hochbau-Baustelle, auf der in Hochzeiten bis zu 500 Handwerker im Einsatz sind. Trotz aktueller Herausforderungen durch Corona und Materialengpässe sind der Rohbau und die Fassade fertiggestellt. Aktuell finden der Innenausbau und der technische Ausbau statt. Herzlichen Dank an das Staatliche Bauamt München 1, die Architekten der Frick Krüger Nusser plan2 GmbH und alle beteiligten Firmen für diese großartige Leistung!“, so Minister Bernreiter anlässlich der heutigen Baufeier.
Bayerns Justizminister Georg Eisenreich: „Das neue Strafjustizzentrum ist weit mehr als ein reiner Verwaltungsbau. Am Leonrodplatz entsteht ein modernes Zentrum für die Strafjustiz in München. Die Architektur ist transparent, die Wege kurz und die Sicherheit hoch. Der Neubau bietet Platz für die 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Besucherinnen und Besucher sowie die Prozessbeteiligten. Trotz der Herausforderungen der Corona-Pandemie und der Auswirkungen des russischen Angriffskrieges konnte der Bau bislang ohne Stillstand fortgeführt werden. Dafür möchte ich herzlich Danke sagen.“
Der Neubau wird um drei Innenhöfe angeordnet, die die verschiedenen Nutzungsbereiche voneinander abtrennen. Das Herzstück bilden 54 öffentliche Sitzungssäle samt moderner Infrastruktur. Hier wird mit einer Fläche von etwa 300 Quadratmetern auch einer der größten Sitzungssäle Deutschlands entstehen. Daneben enthält das Gebäude Büroräume für Gerichte und Staatsanwaltschaften, umfangreiche Archiv- und Lagerflächen sowie eine Kantine und eine Tiefgarage.
Das Gebäude wird barrierefrei sein und in passivhausähnlichem Standard gebaut. Die Grundtemperierung und Gebäudekühlung erfolgen über Grundwasser und Bauteilaktivierung. Im nördlichen Gebäudeteil wird eine Photovoltaikanlage mit circa 192 kWp Gesamtleistung installiert. Zudem wird der Neubau sämtliche Anforderungen an die Sicherheit in bayerischen Justizgebäuden erfüllen.
Quelle: Bayerisches Staatsministerium der Justiz, Pressemitteilung vom 28. Juli 2022