Die Ukraine hat erneut an den Westen appelliert, den Einsatz weitreichender Waffen auf russischem Territorium zuzulassen. Präsidentenberater Mychajlo Podoljak sagte am Donnerstag in der ZDF-Sendung „maybrit illner“, den Krieg mit Hilfe von Langstreckenraketen nach Russland zu tragen, eröffne die Chance auf dessen Ende. „Das wird ein Meilenstein in diesem Krieg sein“,betonte Podoljak und fügte hinzu: „Wenn wir auf dem Territorium der Russischen Föderation Krieg führen, übt die russische Bevölkerung Druck auf die Eliten aus.“ Das sei „das einzige Instrument, damit das Volk Russlands versteht, was eigentlich ein Krieg ist“.
Der ukrainische „Siegesplan“, den Präsident Wolodymir Selenskyj in der nächsten Woche in den USA unter anderem Präsident Joe Biden vorstellen wolle, sei „eine mathematische Formel“ dafür, was jetzt zu tun sei. Die Ukraine müsse den Aggressor Russland angreifen dürfen. Sei das nicht möglich, werde Putin „weitergehen“. Deshalb müsse der „Preis für Russland zu hoch“ sein.
Selenskyj hat nach den Worten des früheren Chefs der Münchner Sicherheitskonferenz Wolfgang Ischinger „riesengroße“ Erwartungen an seine Gespräche in den USA. Ischinger, der den ukrainischen Präsidenten am vergangenen Wochenende in Kiew getroffen hat, geht davon aus, dass die Reichweitenbeschränkung bei den Treffen in Washington eine wichtige Rolle spielen werde.
(c) ZDF, 19.09.2024