Der AfD-Bundesvorsitzende Tino Chrupalla verteidigt den Europawahl-Spitzenkandidaten seiner Partei, Maximilian Krah, trotz Vorermittlungen der Dresdner Generalstaatsanwaltschaft weiter gegen den Verdacht der Bestechlichkeit. „Vorermittlungen haben überhaupt noch nichts zu sagen“, sagte Chrupalla am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung „maybrit illner“. Die angeblichen Beweise gegen Krah oder den Zweitplatzierten der AfD-Europawahlliste, Petr Bystron, habe bislang „niemand“ gesehen oder gehört.
Chrupalla stellte zugleich klar: „Wenn die Beweise auf dem Tisch liegen, wird Herr Krah genauso wie Herr Bystron Konsequenzen ziehen müssen“. Seine Partei helfe bei der Aufklärung, „wenn es Anfragen von der Staatsanwaltschaft gäbe, um die Vorwürfe auszuräumen“. Beide Kandidaten hätten gegenüber der AfD-Spitze „schriftlich versichert, dass an diesen Vorwürfen nichts dran ist“. Von daher gelte „als Allererstes die Unschuldsvermutung“.
Der frühere CDU-Vorsitzende und Kanzlerkandidat Armin Laschet warf der AfD unterdessen einen beispiellosen Landesverrat vor: „Solche Zustände hat es in der Bundesrepublik Deutschland in diesem Ausmaß an Landesverrat noch nicht gegeben“, sagte Laschet mit Blick auf die von tschechischen und US-amerikanischen Geheimdiensten aufgedeckten mutmaßlichen Schmiergeldzahlungen an die beiden AfD-Spitzenkandidaten durch prorussische Propaganda-Netzwerke. Krah sei „ein Mann, der gegen deutsche Interessen handelt“, kritisierte Laschet.Chrupalla als AfD-Vorsitzender hafte dafür, denn er habe „ihn aufgestellt“.
Laschet warf Chrupalla zugleich vor, er selbst habe doch „ein schlechtes Gewissen“, wenn es nun von Krah im Europawahlkampf „keine Videos, keine Plakate, keine Auftritte im öffentlichen Raum“ geben solle. „Verkaufen Sie bitte nicht uns und das deutsche Volk für dumm.“
Der AfD-Vorsitzende widersprach diesem Vorwurf: „Wir verstecken nicht die Spitzenkandidaten.“ Krah habe „von sich aus selbst gesagt“, dass er am Samstag beim Wahlkampfauftakt der Partei nicht dabei sein wolle. „Ganz alleine hat er das gesagt.“
(c) ZDF, 25.04.2024