Die niedersächsische Landesregierung hat am (heutigen) Dienstag eine Bundesratsinitiative zur Abschaffung der Vorkasse beim Kauf von Flugtickets beschlossen. Der Flugpreis soll künftig erst bei Antritt des Fluges fällig werden. Bislang ist es üblich, dass Reisende ihre Flugtickets bereits bei der Buchung und damit oft Monate im Voraus bezahlen müssen. Diese Praxis benachteiligt die Fluggäste, da Flugausfälle fast immer zu Lasten der Reisenden gehen. Reisende müssen sich im Falle einer Stornierung mühsam und teilweise langwierig um eine Rückerstattung bemühen. Künftig müsste dann das Ticket erst beim Check-in bezahlt werden.
Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann: „Allein in diesem Sommer sind bislang mehrere tausend Flüge gestrichen worden. Grund dafür sind Personalengpässe, die die Luftfahrtbranche selbst zu verantworten hat. Zu Beginn der Corona-Pandemie haben Airlines gar versucht, Kunden mit Gutscheinen anstatt Rückzahlungen abzuspeisen. Und bei Insolvenzen gehen Reisende in der Regel leer aus. Mit unserer Bundesratsinitiative setzen wir uns dafür ein, dass Vorkasse für Flugtickets schon bald der Vergangenheit angehört. Damit wollen wir den Verbraucherschutz für die Reisenden deutlich verbessern.“
In der Bundesratsinitiative wird die Bundesregierung zudem aufgefordert, sich nicht nur für eine Anpassung des nationalen Rechts einzusetzen, sondern auch auf eine vergleichbare Regelung auf europäischer Ebene hinzuwirken.
Quelle: Niedersächsische Staatskanzlei, Pressemitteilung vom 23. August 2022