Rauschgiftexperten warnen vor unkalkulierbaren Folgen beim Konsum von Research Chemicals, sog. „Forschungschemikalien“. Innerhalb weniger Monate häufen sich Rauschgifttodesfälle und Vergiftungen, bei denen ein Zusammenhang mit Research Chemicals besteht.
Bei den gegenständlichen Stoffen handelt es sich größtenteils um Neue psychoaktive Stoffe (NpS) aus verschiedensten Wirkstoffklassen, wie z.B. synthetischer Opioide der Gruppe der Nitazene, die zum jetzigen Zeitpunkt in Deutschland weder dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG) noch dem Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG) unterliegen.
Diese Produkte können in offiziellen Online-Shops erworben werden. Hier werden sie als „Forschungschemikalien“ angeboten, die vorgeblich in der Forschung, analytischen Laboren bzw. Industrie Verwendung fänden.
In Bayern kamen seit September 2024 mindestens sieben Menschen im Alter zwischen 17 und 38 Jahren, welche nachweislich entsprechende Substanzen eingenommen hatten, zu Tode. Bei weiteren Fällen kam es zu schweren Intoxikationen, die in einem Fall zu einem kurzzeitigen Herzstillstand führten.
Bei mehreren Todesfällen liegen mittlerweile Gutachten vor, die Research Chemicals nicht nur im Körper nachweisen, sondern auch als Todesursache belegen konnten. Dies wird auch durch die jeweils ermittelnden Dienststellen der Kriminalpolizei bestätigt.
Das Bayerische Landeskriminalamt warnt eindringlich vor der Einnahme von derartigen Chemikalien, die rauschgiftähnliche Wirkungen haben.
Es gibt bei diesen Chemikalien noch keine gesicherten Erkenntnisse, in welcher Konzentration welche Wirkung erzeugt wird. Bereits geringe Überdosierungen können zu schweren gesundheitlichen Folgen bis zum Tod führen. Bei gleichzeitigem Konsum mit Medikamenten, Alkohol oder anderen psychoaktiven Stoffen sind die Wechselwirkungen unkalkulierbar.
LKA Bayern, 04.02.2025