Gegen einen 23 Jahre alten Mann, der eine Feuerwerksrakete in eine Wohnung geschossen haben soll, hat die Staatsanwaltschaft Berlin wegen versuchter schwerer Brandstiftung sowie tateinheitlicher versuchter gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung Anklage zum Landgericht Berlin I erhoben.

Dem Angeschuldigten wird vorgeworfen, am Silvesterabend gegen 18:30 Uhr eine Feuerwerksrakete gezielt in die Wohnung eines Mehrfamilienhauses in der Treptower Straße in Neukölln geschossen zu haben. Die Rakete traf das Fenster der Wohnung im dritten Obergeschoss und zerstörte es. Durch die brennende Rakete wurde das Mobiliar im Schlafzimmer des 53-jährigen Wohnungsinhabers beschädigt. Aufgrund des schnellen Eingreifens des Wohnungsinhabers, der die brennenden Überreste der Rakete aus dem Fenster warf, konnte ein Übergreifen des Feuers auf die Wohnung verhindert werden. Die sich in der Wohnung befindliche Familie des Mannes und er selbst blieben unverletzt.

Der Angeschuldigte soll die Tat mit seinem Mobiltelefon gefilmt und auf seinem Social-Media-Kanal verbreitet haben. Ihm soll es bei der Tat vordergründig darum gegangen sein, ein möglichst großes mediales Interesse auf sich zu ziehen, um so ein breites Publikum für seine Tat zu erreichen. Rücksichtslos und aus Eigennutz soll er dabei die Gesundheit und das Eigentum anderer Menschen seinem eigenen Interesse untergeordnet haben.

Nach weniger als 24 Stunden soll das Video auf der Social-Media-Plattform Instagram auf dem Account des Angeschuldigten bereits über 6 Millionen Mal aufgerufen worden sein. Der Angeschuldigte soll das Video nach mehr als 36 Stunden gelöscht haben.

Einsatzkräfte der Polizei Berlin und der Bundespolizei nahmen den Angeschuldigten am 4. Januar 2024 am Willy-Brandt-Flughafen vorläufig fest. Am Folgetag erließ eine Ermittlungsrichterin am Amtsgericht Tiergarten auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen ihn. Er befindet sich seither in Untersuchungshaft.

Der Angeschuldigte schweigt zu den Vorwürfen.

StA Berlin, 29.01.2025

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