Beim Bundeskriminalamt und den Beschwerdestellen sind im Jahr 2023 insgesamt 54.613 Hinweise auf kinderpornografische Inhalte im Internet eingegangen. Dies ist ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Im Jahr 2022 lag die Zahl der Hinweise bei 15.309. Dies geht aus dem als Unterrichtung vorliegenden „Bericht über die im Jahr 2023 ergriffenen Maßnahmen zum Zweck der Löschung von Telemedienangeboten mit kinderpornografischem Inhalt im Sinne des § 184b des Strafgesetzbuchs“ (20/12390) hervor.
Der Anstieg der Hinweise ist dem Bericht zufolge im Wesentlichen auf einen deutschen Imagehoster zurückzuführen, der rund 21.000 kinderpornografische Inhalte direkt an das Bundeskriminalamt gemeldet hatte. Weitere 17.521 Hinweise zu diesem Imagehoster seien über das Inhope-Netzwerk gemeldet worden.
Die meisten Hinweise (43.533) bezogen sich dem Bericht zufolge auf einen Serverstandort in Deutschland, 11.080 Hinweise auf einen Serverstandort in einem anderen Land.
Dem Bericht zufolge hat der Standort des Servers einen direkten Einfluss darauf, wie lange ein Inhalt nach der Meldung verfügbar bleibt. 85,4 Prozent aller im Inland gespeicherten Inhalte wurden spätestens nach zwei Tagen gelöscht. Nach einer Woche waren demnach nur noch 1,02 Prozent der Inhalte vorhanden. Bei Inhalten, die im Ausland gespeichert waren, wurden dagegen nur 57,6 Prozent der gemeldeten Inhalte nach einer Woche gelöscht.
(c) HiB Nr. 551, 13.08.2024