Viele Ärzte, gut ausgebildete Fachkräfte und eine hohe Lebensqualität: Das neue Regionalranking des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass München bundesweit die beste Lebensqualität und die stärkste Wirtschaft bietet. Danach folgt Mainz, die Stadt hat enorm aufgeholt.
Alle zwei Jahre untersucht die IW Consult, eine Tochter des Instituts der deutschen Wirtschaft, welche Regionen in Deutschland besonders lebenswert sind, einen guten Arbeitsmarkt und eine stabile Wirtschaftsstruktur haben. Für das IW-Regionalranking 2024 haben sich die Experten 400 Landkreise und kreisfreie Städte genauer angeschaut. Ihr Ergebnis: München bleibt Spitzenreiter. Der Landkreis belegt auch in diesem Jahr den ersten Platz, gefolgt von Mainz und Coburg.
Mainz entwickelt sich am besten
Mainz liegt mittlerweile auf Platz zwei, bei der wirtschaftlichen Entwicklung gab es sogar die volle Punktzahl. Die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt hat sich in den vergangenen beiden Jahren am besten entwickelt. Die Gründe: Mainz profitiert von dem Pharma-Unternehmen BioNTech, und die Stadt investierte bereits im Jahr 2022 in Klimaschutz, Mobilität, Grün- und Erholungsflächen, Infrastruktur und Schulen, um für künftige Herausforderungen gerüstet zu sein. Auch der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen in Bayern hat aufgeholt, bundesweit hat er die meisten Solaranlagen, der schleswig-holsteinische Landkreis Dithmarschen liegt bei der Windkraft vorne.
Mehr als jede vierte Region in Deutschland ist strukturschwach
Die Wissenschaftler haben sich auch angeschaut, wie Regionen sich zukünftig entwickeln werden. Das Ergebnis: Jede vierte Region in Deutschland ist schwach aufgestellt. „Oft sind in diesen Regionen die Steuern zu hoch, es fehlen qualifizierte Fachkräfte und die Bedingungen für Unternehmen sind nicht attraktiv, um sich dort anzusiedeln“, sagt IW-Experte Hanno Kempermann. Hier sei die Regionalpolitik gefragt. Die guten, dynamischen Beispiele im Ranking zeigen, dass prinzipiell in jeder Ecke Deutschlands Erfolge erarbeitet werden können.
Zur Methodik: Das IW-Regionalranking verwendet ökonometrische Verfahren, um Schlüsselfaktoren für erfolgreiche regionale Entwicklungen zu identifizieren. Durch dieses datenbasierte Vorgehen können räumliche Entwicklungen bundesweit verglichen werden. Insgesamt wurden 55 Einzelindikatoren auf ihren Einfluss auf den Erfolgsindex untersucht, wobei die Aspekte Lebensqualität, Wirtschaftsstruktur und Arbeitsmarkt besonders beleuchtet wurden. Die Wissenschaftler haben letztendlich 14 signifikante und den regionalen Erfolg erklärende Indikatoren in den drei Clustern Wirtschaftsstruktur, Arbeitsmarkt und Lebensqualität analysiert, darunter Steuerkraft, Ärztedichte, Anteil hochqualifizierter Beschäftigter, Kriminalitätsraten, Verschuldung sowie Zu- und Abwanderung.
(c) IW, 22.05.2024