Ein inzwischen 27-Jähriger soll sich am Anrufbetrug an Seniorinnen und Senioren beteiligt und so einen Schaden von mehr als 60.000 Euro mitzuverantworten haben. Die Staatsanwaltschaft Berlin hat gegen ihn nun wegen sieben Fällen des gewerbs- und bandenmäßigen Betruges (in vier dieser Fälle: Versuch) sowie wegen 22 Fällen der gewerbsmäßigen Geldwäsche Anklage zum Amtsgericht Tiergarten erhoben.
Spätestens im Mai 2022 soll sich der Angeschuldigte einer Gruppe aus unbekannten Mittätern angeschlossen haben. Diese sollen unter anderem aus Telefonbüchern Namen herausgesucht haben, die nach eher älteren Menschen klingen. Dann sollen diese aus einem in der Türkei befindlichen Callcenter angerufen worden sein mit der Behauptung, dass aus einem vor Jahren abgeschlossenen Gewinnspielvertrag Geldforderungen in Höhe von mehreren tausend Euro bestünden und daher eine Kontosperrung drohe. Diese ließe sich nur durch Übersendung eines Bargeldbetrages per Einschreiben an den zuständigen Amtsrichter abwenden.
Der Angeschuldigte soll dann kurze Zeit vor der Zustellung des Einschreibens, die die Gruppe über Sendungsverfolgungen im Blick hatte, an leeren Briefkästen fiktive Empfängernamen angebracht haben, um so die Einschreiben mit dem Geld – insgesamt über 7.000 Euro – abfangen zu können.
Bereits zuvor, zwischen dem 16. Dezember 2021 und dem 18. Mai 2022, soll der Angeschuldigte für die Gruppierung aus derartigen Betrugstaten stammendes Geld (mehr als 53.000 Euro) an die Hintermänner weitergeleitet haben.
(c) Staatsanwaltschaft Berlin, 10.01.2024