„Vom ersten Tag an war für uns klar: Wir stärken die Polizei. In der größten Einstellungsoffensive in der Geschichte der Polizei Baden-Württemberg haben wir seit 2016 mehr als 11.000 Polizistinnen und Polizisten eingestellt. Dafür haben wir in kürzester Zeit neue Ausbildungsstandorte ertüchtigt und eine entsprechende Infrastruktur auf die Beine gestellt. Das war ein großer Kraftakt, den wir nur gemeinsam stemmen konnten. Aber es hat sich gelohnt: Wir haben die Einstellungszahlen im Vergleich zu den Jahren 2014 und 2015 mehr als verdoppelt. Damit haben wir das Versäumnis der vorhergehenden Regierung nicht nur behoben, sondern eine Trendumkehr geschafft. Wir schreiben inzwischen eine positive Bilanz und bringen wieder mehr Polizistinnen und Polizisten ins Land als durch Pensionierungen abgehen. Baden-Württemberg hat bereits jetzt 300 Polizisten mehr als im Jahr 2016. Und bis 2026 können 1.000 zusätzliche, ausgebildete Polizisten die Arbeit der Polizei unterstützen“, sagte der Stv. Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl.
Start der Einstellungsoffensive 2016 und Fortsetzung
Die Landesregierung hat bereits in der letzten Legislaturperiode die größte Einstellungsoffensive in der Geschichte der baden-württembergischen Landespolizei gestartet. Seit 2016 ist es gelungen, mehr als 11.000 junge Menschen für einen Eintritt in die Polizei-Ausbildung zu gewinnen. Waren es im Jahr 2014 und 2015 lediglich 681 bzw. 801 Einstellungen, so hat die Polizei in der Spitze, im Jahr 2019, 1.787 angehende Polizistinnen und Polizisten eingestellt und damit die Zahl mehr als verdoppelt.
„Unsere immensen Kraftanstrengungen haben Wirkung gezeigt! Gerade mit Blick auf den Fachkräftemangel (jeder 7. Ausbildungsplatz kann schon jetzt nicht mehr besetzt werden) und den harten Wettbewerb um die besten Köpfe ist dies keine Selbstverständlichkeit und eine herausragende Leistung der Polizei Baden-Württemberg“, so Minister Thomas Strobl.
Polizistinnen und Polizisten bekommt man allerdings nicht über den freien Arbeitsmarkt oder die Arbeitsagentur. Sie müssen erst ausgebildet werden. Das heißt: Es dauert eine gewisse Zeit (30 Monate bzw. 45 Monate) bis der polizeiliche Nachwuchs nach Beginn der Ausbildung bzw. Aufnahme des Studiums tatsächlich an der polizeilichen Basis, vor allem bei den Polizeirevieren, ankommt.
Mehr Polizisten bei der Polizei Baden-Württemberg
Zwischenzeitlich ist aber der tiefste Punkt der personellen Talsohle durchschritten. Bereits seit dem Jahr 2021 übersteigen die jährlichen Personalzugänge durch fertig ausgebildete Polizeivollzugsbeamtinnen und Polizeivollzugsbeamte landesweit wieder die Personalabgänge – und dies trotz der noch anhaltenden Pensionierungswelle. Inzwischen hat die Polizei Baden-Württemberg im Jahresmittelwert 300 Polizisten mehr als im Jahr 2016 (2016: 24.488; 2023: 24.821). Bis 2026 können dann insgesamt 1.000 zusätzliche, ausgebildete Polizisten die Arbeit der Polizei unterstützen.
Durch die hohen Einstellungszahlen der Einstellungsoffensive wird die Landespolizei in den kommenden Jahren personell gestärkt. Davon wird die gesamte Polizei profitieren. Durch die derzeit noch hohen Personalabgänge sowie kontinuierliche Aufgabenzuwächse ist dies aktuell noch nicht in allen Bereichen wahrnehmbar. Aber das wird sich zunehmend und spürbar ändern.
Die Polizei Baden-Württemberg ist nach wie vor ein TOP-Arbeitgeber
Darüber hinaus bleibt festzuhalten: Die Polizei Baden-Württemberg ist nach wie vor ein TOP-Arbeitgeber. Und wir tun alles dafür, dass das auch so bleibt. Die Anstrengungen tragen auch anderweitig Früchte: In der bundesweiten Umfrage des Beratungs- und Marktforschungsunternehmen Trendence nach dem beliebtesten Arbeitgeber in Deutschland konnte die Polizei auch 2022 den ersten Rang verteidigen.
Bundesweit und branchenübergreifend brechen 30% der Auszubildenden ihre Ausbildung ab. Das zeigen Berechnungen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) für das Jahr 2022. Bei der Polizei Baden-Württemberg liegt die Abbrecherquote weit darunter – rund jeder siebte Auszubildende des zuletzt vollständig abgeschlossenen Einstellungsjahrgangs 2019 beendete seine Ausbildung vorzeitig.
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Bei der Polizei, wie auch bei anderen Organisationen, gibt es immer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihre Stelle wechseln, in Teilzeitbeschäftigung arbeiten beantragen, sich in Mutterschutz oder Elternzeit befinden, längerfristig erkrankt sind oder aus anderen Gründen nicht zur Verfügung stehen intern ihre Arbeitsstelle wechseln. Deshalb unterscheidet das Innenministerium u.a. zwischen der Personalstärke Ist „brutto“ (Angabe in Personen) und Ist „netto“ (Angabe in Vollzeitäquivalenten).
Das Ist „brutto“ umfasst alle Personen, die den polizeilichen Organisationseinheiten im Betrachtungszeitraum zum jeweiligen Stichtag fest zugeordnet sind. Diese Kenngröße nutzt das Innenministerium regelmäßig für strukturelle Betrachtungen und Langzeitbetrachtungen, weil darin nur langfristig angelegte Personalmaßnahmen berücksichtigt werden (wie etwa Pensionierungen und Versetzungen) und der Wert damit auch eine gewisse Stabilität aufweist. Bei den genannten Personalzahlen handelt es sich um das Ist „brutto“ der Jahresmittelwerte der Jahre 2016, 2023 bzw. 2026 (Prognose).
Die Kenngröße Ist „netto“ hingegen stellt die zur Verfügung stehende Arbeitsstärke in Vollzeitäquivalenten dar wird in der Regel für stichtagsbezogene Auswertungen genutzt und berücksichtigt insbesondere auch kurzfristige Personalmaßnahmen wie beispielweise Abordnungen, interne Umsetzungen, Änderungen des Arbeitszeitumfangs, Mutterschutz und längerfristige Erkrankungen. Deshalb kann sie auch deutlichen Schwankungen unterliegen und ist für Fragestellungen zur strukturellen Entwicklungen nur sehr eingeschränkt aussagekräftig.
(c) IM Baden-Württemberg, 27.12.2023