Im Rahmen einer Feierstunde im Rathaus der Stadt Osnabrück hat Justizministerin Dr. Kathrin Wahlmann heute Prof. Dr. Gert Armin Neuhäuser als neuen Präsidenten des Verwaltungsgerichts Osnabrück feierlich in sein Amt eingeführt. Gleichzeitig verabschiedete die Justizministerin den Amtsvorgänger Ulrich Schwenke in den Ruhestand. Beide seien ein Beispiel dafür, dass Verwaltungsgerichtsbarkeit nicht trocken sei, sondern mitten im Lebe stattfinde. Das Verwaltungsgericht Osnabrück sei ein Garant für Rechtsfrieden und Rechtssicherheit in der Region. Beide Präsidenten hätten sich neben ihrer eigentlichen Tätigkeit auch immer der Nachwuchsgewinnung verpflichtet gefühlt. Herr Schwenke könne „auf ein wirklich erfülltes Berufsleben zurückblicken“. Prof. Neuhäuser wünsche sie bei seinen Entscheidungen in der Zukunft allzeit eine „glückliche Hand“.

Die Vizepräsidentin des Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts, Frau Andrea Blomenkamp, stellte bei ihrem Redebeitrag insbesondere auch auf die aktuellen Herausforderungen ab, denen sich die Verwaltungsgerichtsbarkeit stellen müsste, insbesondere im Bereich des Asylrechts. Sie bedankte sich bei Herrn Schwenke und wies auf die großen Fußstapfen hin, die er hinterlasse. Prof. Neuhäuser traue sie allerdings zu, diese auf seine Art und Weise auszufüllen. Seine offene und auch kritische Haltung sowie sein scharfer, schneller Verstand befähigten ihn dazu, das Verwaltungsgericht Osnabrück auch in Zukunft weiterhin so erfolgreich zu führen.

Zu den Personen:

Prof Dr. Gert Armin Neuhäuser wurde 1965 in Rinteln geboren. Nach Abitur und Studium der Rechtswissenschaften legte er 1990 das Erste Juristische Staatsexamen ab. Das Referendariat im Bezirk des Oberlandesgerichts Celle – u.a. mit Stationen beim Niedersächsischen Innenministerium sowie beim Bundesverfassungsgericht – schloss er 1994 mit dem Zweiten Juristischen Staatsexamen ab. Im Anschluss wurde er Richter auf Probe in der Niedersächsischen Verwaltungsgerichtsbarkeit. Die Ernennung zum Richter auf Lebenszeit am Verwaltungsgericht Osnabrück erfolgte 1997. Seitdem ist er auch Mitglied des Niedersächsischen Landesjustizprüfungsamts und prüft doch regelmäßig als Vorsitzender einer Prüfungskommission im Ersten Juristischen Staatsexamen. Von 1997 bis 1998 war Prof. Neuhäuser als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Niedersächsischen Landtag abgeordnet. Seit 1999 war er Lehrbeauftragter an der Universität in Hannover. Von 2000 bis 2001 erfolgte eine Abordnung als Hauptamtlicher Prüfer an das Niedersächsische Landesjustizprüfungsamt. 2006 folgte die Ernennung zum Richter am Niedersächsischen Oberverwaltungsgericht, an dem er sodann bis 2009 tätig war. Anschließend wurde er zum Vizepräsidenten des Verwaltungsgerichts Osnabrück ernannt. 2011 erfolgte die Promotion, 2020 die Ernennung zum Honorar-Professor, jeweils an der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover. Im Mai 2023 wurde ihm bereits das Amt des Präsidenten des Verwaltungsgerichts Osnabrück übertragen. Prof. Neuhäuser ist Vorsitzender des Verbandes der niedersächsischen Verwaltungsrichterinnen und Verwaltungsrichter.

Sein Vorgänger, Herr Ulrich Schwenke, hat seinen Ruhestand bereits im Mai 2023 angetreten. Der 1956 geborene Jurist stammt aus Hildesheim. Er trat 1989 nach dem Studium der Rechtswissenschaften und einer halbjährigen Tätigkeit als Rechtsanwalt seinen Dienst als Richter auf Probe im Bezirk des Oberlandesgerichts Celle an. Im Jahre 1991 wechselte er zum Verwaltungsgericht Hannover, wo er im Februar 1992 zum Richter am Verwaltungsgericht ernannt wurde. Im Februar 1999 erfolgte seine Ernennung zum Richter am Niedersächsischen Oberverwaltungsgericht. Im August 2000 wechselte Herr Schwenke als abgeordneter Richter in die niedersächsische Ministerialverwaltung. Dort war er zunächst im Justizministerium und danach in der Niedersächsischen Staatskanzlei tätig. Im September 2003 wurde Herr Schwenke schließlich zum Präsidenten des Verwaltungsgerichts Osnabrück ernannt.

(c) VG Osnabrück, 17.11.2023

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