Die Nominierungen für den Deutschen Zukunftspreis 2023, den Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation, wurden am 13.09.2023 in München bekanntgegeben. Die Teams kommen aus Bayern, Hamburg und Nordrhein-Westfalen. Der Preis wird zum 27. Mal verliehen und ist mit 250.000 Euro dotiert.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigt damit Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler, Ingenieurinnen und Ingenieure, die mit exzellenter Grundlagen- und Spitzenforschung Lösungen für drängende gesellschaftliche Herausforderungen entwickeln, die das Potenzial haben, wirtschaftlich erfolgreich zu sein und neue Wachstumsfelder zu erschließen.
Am 22. November entscheidet die Jury des Preises über die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger. Der Bundespräsident überreicht den Deutschen Zukunftspreis 2023 am Abend desselben Tages bei einer live übertragenen Preisverleihung an das Gewinnerteam.
Für den Deutschen Zukunftspreis 2023 sind nominiert:
Team I: Dr.-Ing. Stephan Biber, Dr. rer. nat. David M. Grodzki und Prof. Dr. Michael Uder mit ihrem Projekt „Offen für alle – ein neues MRT für die Welt“
Die drei Nominierten haben eine neuartige Plattform für die medizinische Anwendung der Magnetresonanztomographie entwickelt. Sie liefert hochauflösende Aufnahmen für medizinische Diagnosen bereits bei einem vergleichsweise schwachen Magnetfeld. Das ermöglicht ein kompakteres Design sowie einen deutlich kostengünstigeren Einsatz in Kliniken und Arztpraxen. Der Kern der Innovation besteht unter anderem aus einer stark reduzierten Magnetfeldstärke, KI-basierten Algorithmen zur Auswertung der erstellten Bilder und einem Kühlsystem, das mit wenig flüssigem Helium als Kühlmittel auskommt. Dadurch ebnet die Entwicklung den Weg für eine breitere und kostengünstigere medizinische Nutzung der MRT-Technologie weltweit.
Team II: Dipl.-Kffr. Antje Bulmann, Viktor Fetter, B. Eng., und Dipl.-Ing. Tobias Horn mit ihrem Projekt „Dem Klimawandel entgegenwirken – CO2 aus der Atmosphäre herausfiltern und vielfältig nutzbar machen“
Durch den Transfer einer Technologie aus der Raumfahrt haben die Nominierten dieses Teams ein System geschaffen, mit dem sich das Treibhausgas Kohlendioxid aus der Luft entfernen, speichern und weiterverarbeiten lässt. Das konzentrierte CO2 kann etwa als Rohstoff für industrielle Produktionsprozesse oder Düngemittel in der Landwirtschaft dienen und dabei Kohlendioxid aus fossilen Quellen ersetzen. Durch die Schaffung eines Nutzungskreislaufes lassen sich auf der Basis des neuen Systems klimaschädliche Emissionen weitgehend vermeiden. Zusätzlich eröffnet die Innovation die Möglichkeit, aus der Atmosphäre abgeschiedenes CO2 beispielsweise in Gestein dauerhaft zu binden und damit für das Weltklima unschädlich zu machen.
Team III: Dipl.-Ing. (FH) Jens te Kaat, Bernd-Henning Feller, M.Sc., und Dan-Adrian Moldovan, M.Sc., mit ihrem Projekt „Resilienz für die Gasversorgung – 3-D-Reku-Brenner senkt Erdgasverbrauch und eröffnet die Zukunft mit Wasserstoff für die Industrie“
Die drei Nominierten haben ein hocheffizientes und schadstoffarmes neues Rekuperatorbrenner-System für die Bereitstellung von Prozesswärme für industrielle Anwendungen entwickelt. Damit lässt sich der Bedarf an Erdgas zum Erzeugen der in vielen Industriebranchen benötigten Wärme deutlich reduzieren. Entsprechend sinken durch den Einsatz der Technologie die Emissionen an klimaschädlichem CO2 sowie an gesundheitsschädlichen Stickoxiden. Durch die Möglichkeit, auch andere Brennstoffe als Erdgas zu nutzen – auch im Wechsel oder als Gemisch –, ebnet die Innovation zudem den Weg weg von klimaschädlichen fossilen Energieträgern hin zu solchen aus erneuerbaren Quellen, insbesondere zum Einsatz von „grünem“ Wasserstoff.
(c) Bundespräsidialamt, 13.09.2023