Es ist die goldene Regel des Abends: „Fotos dürfen gemacht werden, Videostatements auch, aber unsere Gespräche sind unter drei, es sei denn Sie stimmen Zitate direkt ab“, erklärt Jörg Quoos in seiner Begrüßung den fast 200 erstklassigen Gästen des nunmehr sechsten MEDIEN-Q. Der Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion und Herausgeber der Berliner Morgenpost verdeutlicht auch noch einmal, dass FUNKE kritisch bleibt, sowohl austeilen als auch einstecken kann. Seine Begrüßung beendet Jörg Quoos mit der Feststellung: „Auch der MEDIEN-Q von FUNKE ist Deutschland!“ und setzt damit schon einmal den Ton für den Abend.
Neben Bundeskanzler Olaf Scholz, Finanzminister Christian Lindner, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und Bundesfamilienministerin Lisa Paus, folgen auch Bundesjustizminister Marco Buschmann, SPD-Vorsitzende Saskia Esken, Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Kubicki, Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt, Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch und CDU-Chef Friedrich Merz, sowie Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner der Einladung der FUNKE Zentralredaktion in Clärchens Ballhaus in Berlin. Neben den einladenden Gastgebern FUNKE-Verlegerin Julia Becker und Chefredakteur sowie Herausgeber Jörg Quoos, trafen auch sämtliche weitere Chefredakteure der FUNKE Regionalmedien beim MEDIEN-Q zusammen, um sich mit den Gästen in anregenden Gesprächen über die aktuelle Weltlage auszutauschen.
Deutschland ist in der Rangliste der Pressefreiheit abgestiegen
Julia Becker, Aufsichtsratsvorsitzende und Verlegerin der FUNKE Mediengruppe, hob in ihrem Grußwort die Bedeutung unabhängiger Medien hervor, betonte einmal mehr die Rolle als Vierte Gewalt in einer funktionierenden Demokratie, die immer wieder vor Angriffen geschützt werden muss: „Dass Deutschland in der jüngsten, von Reportern ohne Grenzen erhobenen Rangliste der Pressefreiheit in diesem Jahr weiter abgestiegen ist, hat genau mit dieser zunehmenden Gewalt gegen Medienschaffende zu tun. Sie ist alarmierend – denn sie bedroht eine tragende Säule der Demokratie.“
Und neben der Gefahr durch die „Feinde der offenen Gesellschaft“, sind unabhängige Medien mehr und mehr durch eine immer schwieriger werdende ökonomische Grundlage bedroht. Umso ermutigender ist dieses Jahr, das für FUNKE im Zeichen vieler Jubiläen steht: 2023 bedeutet für FUNKE 75 Jahre Hamburger Abendblatt, 75 Jahre Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Und für die Bundeshauptstadt von überragender Bedeutung – 125 Jahre Berliner Morgenpost. „Was für eine wichtige Marke in der Hauptstadt, was für ein großartiges Kapitel deutscher Mediengeschichte!“, so Julia Becker.
„Niemals in der deutschen Gesellschaft hatten wir eine bessere Verfassung!“
Noch älter ist bei FUNKE dieses Jahr nur der Harz Kurier geworden, der auf eine 175-jährige Geschichte blicken kann. Dass journalistische Medienmarken dieses Alter erreichen, zeigt, „welchen Wert Zeitung hat. Wie standhaft und lebendig guter Journalismus auch im fortgeschrittenen, ja, hohen Alter ist. Und wie wichtig die Vierte Gewalt, der Journalismus als Seismograf der Gesellschaft für unser Zusammenleben auch und vielleicht gerade heute noch ist“, erklärt Julia Becker.
Abschließend macht die FUNKE-Verlegerin auf ein besonderes Jubiläum im nächsten Jahr aufmerksam: „Unser Grundgesetz wird 75. Wenn das kein Grund zum Feiern ist: Niemals in der deutschen Geschichte hatten wir eine bessere Verfassung! Wir nehmen den Geburtstag zum Anlass, unsere Anstrengungen für die offene, informierte Gesellschaft zu intensivieren. Gemeinsam mit der dpa, vielen Verlagen und öffentlich-rechtlichen wie privaten Sendern, die sich in der Initiative #UsetheNews zusammengefunden haben, werden wir ein Jahr der Nachricht auf den Weg bringen.“
Weitere prominente Gäste
FUNKE lud nun zum sechsten MEDIEN-Q in Berlin ein, es war das dritte Mal in Clärchens Ballhaus. Weitere Gäste waren Bundesministerin Klara Geywitz (SPD), Bundesminister Hubertus Heil (SPD), der Chef des Bundeskanzleramts Wolfgang Schmidt (SPD), Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP), Bundesminister Cem Özdemir (Grüne), die Berliner Polizeipräsidentin Barbara Slowik, die Berliner Senatorin Iris Spranger, FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai, den Bundestagsabgeordneten Jens Spahn (CDU), Musiker Leslie Mandoki und Moderator Hubertus Meyer-Burckhardt.