Ein inzwischen 20-Jähriger soll zusammen mit einem (gesondert verfolgten) Mittäter mittels eines Fakeprofils auf einem Dating-Portal drei Männer zu vermeintlichen Sexdates gelockt haben, um diese dann um ihr Geld zu bringen. Die Staatsanwaltschaft Berlin hat gegen ihn nun Anklage zum Landgericht Berlin wegen drei Fällen der gemeinschaftlichen besonders schweren räuberischen Erpressung, in einem Fall in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung, erhoben.
Zwischen dem 19. Dezember 2022 und dem 13. Februar 2023 soll der Angeschuldigte über die Website „mysugardaddy.eu“ drei Fake-Profile junger Frauen eingerichtet haben, die angeblich gegen Geld zu sexuellen Dienstleistungen bereit gewesen wären. Erschienen die Kunden dann am späteren Tatort, einer Adresse in Alt-Hohenschönhausen, sollen sie auf den Angeschuldigten und seinen Mittäter getroffen sein, die diese mit Messern, Baseball- und Hockeyschlägern und anderen Schlagwerkzeugen ausgestattet derart bedrängten, bis sie ihr Bargeld und ihre Mobiltelefone übergaben. Insgesamt sollen die Männer so 950 Euro und ein Mobiltelefone erlangt haben.
Da der Angeschuldigte und der mutmaßliche Mittäter auch bewusst die Vorgehensweise über das Datingportal gewählt haben sollen, damit Opfer aus Scham von einer Anzeigeerstattung absehen, bleibt bislang offen, ob ihnen noch weitere Taten zuzuordnen wären.
(c) Staatsanwaltschaft Berlin, 21.08.2023