Defne Akca, eine Richterin des Landgerichts Lüneburg, wird von März bis Ende des Jahres für die Vereinten Nationen arbeiten.
Im Rahmen von UNITAD[1] wird sie eine Abteilung leiten, die von der Terrorgruppe ISIL[2] begangene Verbrechen im Irak untersucht und Beweise sammelt, um Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord verfolgen zu können.
UNITAD verfolgt unter anderem die Verbrechen der Massaker an den Jesiden, die im August 2014 in der Stadt und im Distrikt Sindschar in der nordirakischen Provinz Ninive und bei späteren Ereignissen begangen wurden.
Justizministerin Barbara Havliza gratulierte Defne Akca zur Auswahl durch UNITAD: „Ich freue mich sehr für Defne Akca. Es ist eine Ehre, für diese wichtige Arbeit ausgewählt worden zu sein und Frau Akca ist für diese Aufgabe genau die Richtige. Sie hat bereits beim Generalbundesanwalt umfangreiche Erfahrungen mit Ermittlungen wegen Straftaten nach dem Völkerstrafgesetzbuch gesammelt. Es steht der niedersächsischen Justiz im Übrigen gut zu Gesicht, ihre Expertise auch international einzubringen. Ich wünsche Frau Akca bei ihrer Aufgabe viel Erfolg und bin gespannt auf ihre Erfahrungen.“
Defne Akca, Jahrgang 1976, studierte Rechtswissenschaft in Hannover und Madrid. Im Jahr 2005 trat sie in die niedersächsische Justiz ein und wurde 2010 zur Staatsanwältin in Stade ernannt. Seit 2021 ist sie beim Landgericht Lüneburg tätig.
[1] United Nations Investigative Team to Promote Accountability for Crimes Committed by Da’esh/ISIL
[2] Islamic State of Iraq and Syria, zu deutsch: Islamischer Staat
Quelle: Niedersächsisches Justizministerium, Pressemitteilung vom 22. Februar 2022