In der Diskussion um das Wachstumschancengesetz fordert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe, die Bundesregierung auf, das Paket im Kabinett zügig zu beschließen und auch die degressive Abschreibung für den Wohnungsbau zu verankern:
„Die Situation am Wohnungsmarkt ist festgefahren. Seit einem Jahr schon ist die Nachfrage im Wohnungsbau im Sinkflug. Allein bis Mai sind die Baugenehmigungen und Auftragseingänge um real ein Drittel zurückgegangen. Dieser Einbruch wirkt sich zusehends auf die gesamte Wertschöpfungskette Bau aus – er muss sofort gestoppt werden. Wer sich weiter der Illusion hingibt, die Zinsschockstarre löse sich schnell alleine wieder auf, verschließt die Augen vor der Realität. Impulse für Investitionen und Wachstum werden dringend benötigt. Die Plan-, Bau- und Immobilienwirtschaft hat mit fast 20 Prozent einen zu bedeutenden Anteil an der Bruttowertschöpfung in Deutschland, um beim Wachstumschancengesetz ignoriert zu werden.
Wir begrüßen deswegen ausdrücklich den Vorstoß des Bauministeriums im Wachstumschancengesetz, eine degressive Abschreibung für den Wohnungsbau zu verankern. Sie ist eine von mehreren dringend erforderlichen Mitteln, um der katastrophalen Lage im Wohnungsneubau entgegenzuwirken. Um es klar zu sagen: Die Sonder-Afa ist geeignet, im Mietwohnungsbau Impulse zu setzen. Dieser Schritt allein wird aber nicht reichen, den Wohnungsbau wieder in die Spur zu bringen. Wir brauchen sowohl beim Mietwohnungsbau als auch bei den selbstgenutzten Immobilien einen Anschub.
Mit den richtigen Investitionsanreizen müssen und werden wir auch verhindern, dass der Nachfragerückgang sich auf die Beschäftigung durchschlägt. Wir haben in den letzten zehn Jahren im Angesicht der Baubedarfe im Wohnungsbau, bei der Infrastruktur, bei der Klima- und Energiewende 200.000 Arbeitsplätze geschaffen. Dies ist auch gelungen, weil sich die Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag auf den Bau von 400.000 Wohnungen im Jahr verpflichtet hat. Dazu braucht es jetzt aber auch die Rahmenbedingungen. Die Bauunternehmen brauchen jetzt die Aufträge für die geschaffenen Kapazitäten.“
(c) Zentralverband Deutsches Baugewerbe, 15.08.2023