Am heutigen europäischen Holobaust-Gedenktag für die Sinti und Roma wird an die über 500 000 Frauen, Männern und Kindern erinnert, die im Nationalsozialismus ermordet wurden. Helge Lindh hat für die SPD-Fraktion im Bundestag an der zentralen Gedenkfeier des Zentralrates der deutschen Sinti und Roma in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau teilgenommen. Für die SPD-Fraktion steht fest: Sinti und Roma dürfen in Europa nicht länger ausgegrenzt werden. Die Verbrechen an ihnen müssen besser aufgeklärt und in eine Gedenkkultur Eingang finden.
„Sinti und Roma wurden während des Nationalsozialismus systematisch verfolgt und ermordet. Der Völkermord an den Sinti und Roma wurde nach dem Zweiten Weltkrieg lange verschwiegen, verdrängt und nur schleppend aufgearbeitet. Die rassistische Diskriminierung und Stigmatisierung halten bis heute an.
Die Vernichtung der Sinti und Roma muss endlich Eingang in das kollektive Gedächtnis finden. Vor diesem Hintergrund wurde der 2. August im Jahr 2015 vom Europaparlament als offizieller Gedenktag für den nationalsozialistischen Völkermord an den Sinti und Roma benannt. An jenem Tag im Jahr 1944 wurden die letzten noch im Konzentrationslager Auschwitz gefangen gehaltenen Sinti und Roma ermordet.
Mit dem Gedenken an die Vernichtung der Sinti und Roma im Nationalsozialismus geht auch eine Verantwortung für die Gegenwart einher: Antiziganismus und Rassismus dürfen nicht länger zum Alltag in vielen Ländern Europas gehören. Sinti und Roma dürfen nicht ausgegrenzt werden, sie müssen gleichberechtigt gesellschaftlich teilhaben können. Die SPD-Bundestagsfraktion begrüßt, dass Deutschland und andere europäische Staaten die Antiziganismus-Definition der Internationalen Holocaust Erinnerungsallianz übernommen und zur Umsetzung anerkannt haben.
Dem Völkermord an den Sinti und Roma zu gedenken, bedeutet nicht nur an vergangenes Leid zu erinnern, sondern Antiziganismus jeden Tag entschieden zu ächten und entgegenzuwirken.“