Der Anteil der Lebensmittel-Einzelhändler mit Nachschubproblemen hat sich vergrößert. 79,7 Prozent berichteten im Juni von Lieferengpässen, nach 65,8 Prozent im Mai. Das geht aus der aktuellen ifo-Umfrage hervor. „Die Handelsunternehmen stehen für bestimmte Waren weiterhin in schwierigen Verhandlungen mit den Herstellern über Preise und Bedingungen. Lieferstopps durch die Hersteller und die Auslistung bestimmter Produkte durch den Handel sind dabei eingesetzte Druckmittel“, sagt ifo-Experte Patrick Höppner.
Insgesamt ließen die Lieferengpässe bei den Einzelhändlern im Juni leicht nach. 40,4 Prozent der befragten Unternehmen meldeten Probleme, nach 41,3 Prozent im Mai. Eine deutliche Entspannung spürten hingegen die Bekleidungshändler: 18,9 Prozent der befragten Unternehmen waren im Juni betroffen, nach 27,2 Prozent im Mai. Auch bei Baumärkten und Möbelhäusern hat sich die Situation merklich verbessert.
Dennoch bleibt in vielen Einzelhandelssparten die Geschäftssituation herausfordernd. „Viele Einzelhändler spüren die Kaufzurückhaltung der Verbraucherinnen und Verbraucher, in vielen Bereichen sind die preisbereinigten Umsätze zuletzt zurückgegangen“, sagt Höppner. Die Beurteilung der Geschäftslage im Einzelhandel hat sich zuletzt verschlechtert, auch die Geschäftserwartungen bleiben überwiegend pessimistisch.
(c) ifo-Institut, 07.07.2023