2022 wurden auf Bayerns Straßen über eine Million Raser mit überhöhter Geschwindigkeit festgestellt. Dies ergibt sich aus der heute veröffentlichten Jahresstatistikdes Bayerischen Polizeiverwaltungsamts (PVA). Mit 1.054.229 waren es rund 46.000 weniger als 2021 mit 1.101.806. Bei den 58.024 angeordneten Fahrverboten entfiel mit 45,9 Prozent wieder der überwiegende Teil auf zu schnelles Fahren. „Das sind zehntausende Fälle, die unsere Straßen unsicherer gemacht haben. Diese Rücksichtslosigkeit kann sehr schnell lebensgefährlich werden“, kommentierte Bayerns Innenminister Joachim Herrmanndie Ergebnisse. +++
Zu hohe und nicht angepasste Geschwindigkeit war laut Herrmann 2022 die Ursache für mehr als ein Viertel aller tödlichen Verkehrsunfälle in Bayern. Die Zahl der dabei Getöteten stieg auf 147. Herrmann appelliert daher, niemals zu schnell zu fahren: „Fuß vom Gas! Nicht des Geldbeutels wegen sondern für die eigene Gesundheit und die der anderen.“ Für den Innenminister sind immer noch viel zu viele Unbelehrbare und Rücksichtslose unterwegs: „Die Bayerische Polizei setzt daher auch dieses Jahr verstärkt auf Geschwindigkeits- und Verkehrskontrollen. Dafür ist sie mit modernster Messtechnik bestens ausgestattet.“
Wie Herrmann weiter erläuterte, haben die Verkehrsteilnehmer 2022 über 142,6 Millionen Euro Verwarnungs- und Bußgelder (2021: 116,6 Millionen Euro) bei insgesamt 1.941.004 Verstößen bezahlt. „Das ist ein neuer Höchstwert.“ Grund hierfür sei die Neuregelung des Bußgeldkatalogs Ende 2021, mit der die Bußgelder beispielsweise bei Geschwindigkeitsverstößen erhöht wurden. „Mehr Vernunft und damit mehr Verkehrssicherheit und weniger Unfallopfer wären viel besser als zig Millionen Euro an Bußgeldern“, betonte Herrmann.
Die Jahresstatistik 2022 des PVA ist unter https://www.polizei.bayern.de/verkehr/statistik/030310/index.html abrufbar.
(c) IM Bayern, 12.06.23