Am frühen Sonntagnachmittag (7. Mai) wurde die Bundespolizei in München erstmals mit einem Betrugsdelikt mit dem Deutschlandticket konfrontiert.
Ein 56-jähriger Bulgare zeigte bei einer Fahrscheinkontrolle in der S-Bahn gegen 14 Uhr am Marienplatz, auf der Fahrt vom Ostbahnhof nach Puchheim, eine Chipkarte des Deutschlandtickets vor. Bei der routinemäßigen Inaugenscheinnahme stellten die Kontrolleure schnell fest, dass der Fahrschein nicht auf den Mann aus Puchheim ausgestellt war.
Die auf dem Ticket hinterlegten weiblichen Personalien passten nicht zum Reisenden. Der 56-Jährige wurde gegenüber dem DB-Personal zunehmend aggressiv und verweigerte die Herausgabe der Chipkarte. Auch gegenüber hinzugezogenen Bundespolizisten zeigte sich der Puchheimer uneinsichtig. Er gab an, dass das Ticket seiner Frau gehört und er nicht wusste, dass es nicht übertragbar ist.
Zur Abarbeitung musste er mit zur Wache und wird nun von der Bundespolizei wegen Erschleichen von Leistungen und Betrugsverdacht zur Anzeige gebracht. Die Chipkarte des Deutschlandtickets wurde als Beweismittel beschlagnahmt und kann erst nach Freigabe durch die Staatsanwaltschaft wieder herausgegeben werden.
Die Bundespolizei weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass das Deutschlandticket personalisiert und nicht übertragbar ist! Bei Überprüfungen des Tickets muss mit Strafanzeigen wegen Erschleichens von Leistungen und Betrugsverdachts gerechnet werden. Bei der Nutzung des Deutschlandtickets ist stets ein Ausweisdokument mitzuführen.
Quelle: Bundespolizeidirektion München, Pressemitteilung vom 8. Mai 2023