Martin Uebele ist neuer Generalstaatsanwalt des Freistaates Sachen. In dieser Funktion folgt er Hans Strobl, der zum 1. Februar in den Ruhestand tritt. Justizministerin Katja Meier würdigte die Arbeit des scheidenden Generalstaatsanwalts Hans Strobl und überreichte heute dem neuen Generalstaatsanwalt in Dresden die Ernennungsurkunde.
Justizministerin Katja Meier: »Die Strafverfolgungsbehörden und das Strafrecht stehen heute mehr denn je im Fokus der Öffentlichkeit. Der Kampf gegen den Rechtsextremismus, als der größten Bedrohung unserer Demokratie, politisch motivierte Kriminalität, Internetkriminalität und Bedrohungen von Amtsträgerinnen und Amtsträgern bewegen zurecht die Bürgerinnen und Bürger im Freistaat. Es wird auch an dem neuen sächsischen Generalstaatsanwalt liegen, in diesen und in allen anderen Kriminalitätsbereichen für eine konsequente aber zugleich auf Evidenz und wissenschaftlicher Erkenntnis basierende kriminalpolitische Linie zu sorgen. Ich bin überzeugt, dass Martin Uebele die Idealbesetzung ist, um diese verantwortungsvolle Aufgabe für Sachsen erfolgreich anzugehen. In seiner Person verknüpfen sich auf besondere Weise herausragende Fachlichkeit und Erfahrung mit Empathie.«
Martin Uebele war zuletzt als Präsident des Landgerichts Dresden tätig. Der 62-Jährige ist seit 1991 in der sächsischen Justiz tätig: unter anderem als Vizepräsident des Amtsgerichts Dresden, als Leitender Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Görlitz und als Präsident des Amtsgerichts in Chemnitz. Von März 2006 bis November 2007 leitete er zudem das Referat »Grundsatz Personal« im Sächsischen Staatsministerium der Justiz.
Martin Uebele tritt die Nachfolge von Hans Strobl an, der nach langjähriger Tätigkeit zum 1. Februar 2022in den Ruhestand tritt.
»Hans Strobl hat seit seiner Ernennung zum Generalstaatsanwalt im November 2017 das Amt entscheidend geprägt. Sein Engagement bei der Verfolgung von Hasskriminalität und bei der Vernetzung der Staatsanwaltschaften mit zivilgesellschaftlichen Organisationen im Kampf gegen Antisemitismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit verdienen große Anerkennung. Der durch ihn maßgeblich mitgestaltete Aufbau zentraler Strafverfolgungseinheiten im Bereich Cybercrime und extremistischer Straftaten bleiben die entscheidende Grundlage für die Weiterentwicklung der staatsanwaltlichen Arbeit in diesen Bereichen in Sachsen. Ich danke Hans Strobl herzlich für seine Arbeit und seinen persönlichen Einsatz für die sächsische Justiz und wünsche ihm alles Gute für den Ruhestand«, so die Justizministerin Katja Meier weiter.
Bei der Generalstaatsanwaltschaft sind 69 Bedienstete tätig, davon 27 Staatsanwältinnen und Staatsanwälte. Des Weiteren führt die Generalstaatsanwaltschaft Dresden die Dienstaufsicht über die fünf sächsischen Staatsanwaltschaften mit insgesamt 1092 Bediensteten, davon 415 Staatsanwältinnen und Staatsanwälte.
Zur Person:
Martin Uebele wurde 1959 in Hechingen/Baden-Württemberg geboren. Nach Absolvierung beider juristischer Staatsexamen begann er seine berufliche Laufbahn 1988 bei der Staatsanwaltschaft Rottweil. Nach weiteren Stationen am Amtsgericht Spaichingen und am Landgericht Rottweil wurde Martin Uebele 1991 zum Staatsanwalt ernannt. Im Dezember 1991 wechselte er in die sächsische Justiz. Er war zunächst bei den Staatsanwaltschaften Görlitz und Dresden tätig sowie gleichzeitig teilweise an die Bundesanwaltschaft beim Bundesgerichtshof abgeordnet. Nach seiner Ernennung zum Vorsitzenden Richter am Landgericht war Martin Uebele in der Zeit von März 1998 bis August 2001 als Vorsitzender der Strafvollstreckungskammer und einer großen Strafkammer am Landgericht Bautzen tätig. Von September 2001 bis Februar 2006 bekleidete Martin Uebele das Amt des Vizepräsidenten des Amtsgerichts Dresden. Nach Ernennung zum Ministerialrat und Versetzung an das Sächsische Staatsministerium der Justiz nahm er dort bis November 2007 die Funktion des Leiters des Referats »Grundsatz Personal« wahr. Seit Dezember 2007 führte Martin Uebele nach Ernennung zum Leitenden Oberstaatsanwalt die Staatsanwaltschaft Görlitz, seit Oktober 2012 einschließlich der infolge der Fusion zur Zweigstelle gewordenen Staatsanwaltschaft Bautzen. Im April 2016 übernahm Martin Uebele als Präsident des Amtsgerichts in Chemnitz die Leitung des drittgrößten Amtsgericht Sachsens mit über 260 Bediensteten. Im Dezember 2017 wurde er zum Präsidenten des Landgerichts Dresden ernannt.
Quelle: Sächsisches Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, Pressemitteilung vom 31. Januar 2022