Zur Abschaltung der letzten drei deutschen Atomkraftwerke meint Janine Wissler, Vorsitzende der Partei DIE LINKE:
„Endlich gehen die letzten drei deutschen Atomkraftwerke vom Netz. Atomenergie ist nicht sicher, die Endlagerfrage immer noch ungelöst und sie ist keineswegs klimaneutral, wie gerne behauptet wird. Der Ausstieg aus der Atomenergie ist ein Erfolg der Anti-AKW-Bewegung, die über Jahrzehnte dafür gekämpft hat. Die Orte Wackersdorf, Brokdorf und Gorleben stehen symbolisch für diesen Widerstand gegen die Atomindustrie und ihre enge Verbindung zur Politik. Die Geschichte zeigt: Kämpfen lohnt sich. Auch wenn die Gegenseite noch so stark und mächtig ist.
Das Thema Atomkraft war politisch und persönlich prägend für mich. Der Super-GAU in Tschernobyl ist eine meiner frühestens Kindheitserinnerungen. Die Angst meiner Eltern, die Unsicherheit, das Verbot draußen zu spielen. Später war ich bei unzähligen Demonstrationen am AKW Biblis, anlässlich der Castor-Transporte und bei Protesten gegen die militärische Nutzung der Atomkraft.
Weltweit sind aber immer noch über 400 AKW in Betrieb, es werden sogar neue gebaut und das strahlende Ende der Atomkraft mit seinen immensen Kosten wird auch in Deutschland noch viele Generationen beschäftigen. Die Bundesrepublik wird in den kommenden Jahrzehnten viele Milliarden in die Endlagerung des Atommülls stecken müssen. Schon jetzt ist klar, dass die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler auf den Kosten sitzen bleiben. Das Bundeswirtschaftsministerium schätzt die Gesamtkosten für die Zwischen- und Endlagerung auf 170 Milliarden Euro – von denen die Konzerne nur einen Bruchteil übernehmen müssen.“