Die SPD-Bundestagsfraktion begrüßt den längst überfälligen Vorstoß zwei großer Discounter, ungesunde Lebensmittel nicht länger gezielt an Kinder zu bewerben. Die beiden Discounter machen es vor, nun muss die gesamte Lebensmittelbranche nachziehen. Das Bundesernährungsministerium muss schnellstmöglich eine gesetzliche Regulierung von Kindermarketing vorgeben.
„Die SPD-Bundestagsfraktion setzt sich dafür ein, dass die Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag zügig umgesetzt wird und fordert den Bundesernährungsminister auf, schnellstmöglich einen Gesetzesentwurf mit konkreten und umfassenden Maßnahmen zum Verbot von an Kinder gerichteter Werbung vorzulegen. Als Grundlage sollten die Nährwertkriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gelten. Die SPD-Bundestagsfraktion hat sich in den Koalitionsverhandlungen dafür stark gemacht und eine klare Regulierung von Kindermarketing in den Koalitionsvertrag hineinverhandelt.
Werbung für ungesunde Lebensmittel mit viel Zucker, Fett oder Salz fördert nachweislich ein ungesundes Essverhalten. Besonders im Kindesalter kann eine ungesunde Ernährung negative Folgen haben. Für uns ist klar: Kinder sind verletzliche Verbraucherinnen und Verbraucher, sie müssen daher besonders geschützt werden. Das gilt auch für den Schutz vor Junkfood-Werbung, sei es im Supermarkt, Online oder im Fernsehen.
Aktuell sind etwa 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen von Übergewicht und sechs Prozent sogar von starkem Übergewicht betroffen. Nicht nur aus unserer Sicht, sondern auch aus Sicht eines breiten zivilgesellschaftlichen Bündnisses aus Verbraucherschützerinnen und Verbraucherschützer, Ernährungs- und Kinderschutzorganisationen sowie den größten deutschen Krankenkassen besteht dringender Handlungsbedarf.“
Quelle: SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag, Pressemitteilung vom 17. Januar 2023